Vorwort

Die einmalige Lebensleistung des Kunstliebhabers Prof. Dr. Rudolf Leopold sprengt alle herkömmlichen Vorstellungen von großen Sammlern. Am beeindruckendsten manifestiert sie sich im 2001 eröffneten Leopold Museum im Wiener MuseumsQuartier, in das die Leopold-Museum Privatstiftung mit mehr als 5000 Gemälden eingebracht wurde. Diese private Sammlung des Ehepaars Rudolf und Elisabeth Leopold war eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen  moderner österreichischer Kunst, darunter wesentliche Teile der Werke von Egon Schiele und Gustav Klimt.

„Das Sammeln von Kunst war sein Lebensinhalt. Diese Besessenheit beschränkte sich bei weitem nicht nur auf das Wiener Fin de siècle, sondern betraf auch Altmeisterliches, bemalte Bauernschränke, Glas oder gotische Mörser.“ So wird der Sammler Rudolf Leopold auf einer Internetseite des Leopold Museum charakterisiert. Zu sehen ist ein Ausschnitt eines seiner Sammelgebiete noch bis Ende dieses Monats in der beeindruckenden Skulpturen-Ausstellung Gotik Sammlung Rudolf Leopold im Bergbau- & Gotikmuseum Leogang. Gezeigt werden dort auch ein paar markante Arbeiten aus Zinn.

Zum vielseitigen Sammeln angeregt wurde er, wie er öfters sagte, unter anderem durch die berühmte Sammlung Albert Figdor, die 1930 in Wien versteigert wurde. Am Zinn faszinierten ihn vor allem die verschiedensten Formen.

Sehr dankbar bin ich, dass mir Frau Dr. Elisabeth Leopold einige Zinnstücke aus der „Sammlung Leopold II“ zum Verkauf anvertraute und damit die kleine Ausstellung ermöglichte.

Nicht ganz überraschend zeigt sich, dass ein wichtiger Teil der Exponate von Johannes Vogt versteigert wurde. Das macht deutlich, wie wichtig seine von 1994 bis 2009 durchgeführten Spezialauktionen für Sammler von Fayencen, Steinzeug und Zinn waren.

Vorwort02

Johannes Vogt und Prof. Dr. Rudolf Leopold (Foto: Frieder Aichele).

Die Aufnahme entstand im Mai 2008 während der Auktionsbesichtigung bei Johannes Vogt. Beiden Persönlichkeiten ist die Ausstellung gewidmet.

Herrn Peter Vogt danke ich dafür, dass er es ermöglicht, sie in seinen Räumen in München zu zeigen.

Oktober 2011                                                                                                                           Frieder Aichele